SEE-GUIDE STADTFÜHRUNGEN KONSTANZ

Stadtführungen und Reiseleitungen rund um den Bodensee

Die Ungarn in Konstanz

Ungarneinfall 926: Die St. Galler Einsiedlerin Wiborada wird erschlagen

Ungarneinfall 926: Die St. Galler Einsiedlerin Wiborada wird erschlagen

'Gelöff und geschray' auf dem Konzil

Die Ungarn verwüsten ganz Franken, das Elsaß, Gallien und Alemannien mit Feuer und Schwert,  so schrieb Adalbert von Magdeburg im Jahre 926. 

Angst und Schrecken verbreiteten im 10. Jhd. die Raubzüge magyarischer Steppenreiter auch und vor allem am Bodensee. 926 plünderten sie das Kloster St. Gallen, und erst viele Jahre später, 955, erlitten sie durch Otto den Großen im Lechfeld bei Augsburg ihre entscheidende Niederlage, wobei übrigens auch Konstanzer beteiligt waren.

Das jedenfalls muss sich den Konstanzern ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben, denn als sich ab 1414 der deutsch-böhmisch-ungarische(!) König Sigismund als weltlicher Schirmherr des Konzils in Konstanz aufhielt, erregten seine ungarischen Leibwächter allerhöchsten Unmut in der Stadt.

Die Ungarn in Konstanz würden Unfrieden stiften und sie wüssten sich nicht zu benehmen, da waren sich die Konstanzer einig, und sobald 'gelöff ward oder geschray', liefen sie zusammen und 'züchtigottend die Unger', gleichgültig, ob letztere für den Tumult verantwortlich waren oder nicht, wie uns der Chronist Richental lakonisch berichtet.

Nichtsdestotrotz befand sich während des Konzils fast die gesamte ungarische Aristokratie in Konstanz, und König Sigismund belehnte auch diese mit Ländereien und Privilegien, jedoch nur gegen außergewöhnliche Gegenleistungen, wie Richental beobachtete ... 

Welche Gegenleistungen dies waren und noch vieles mehr, das erfahren Sie auf dieser amüsanten Stadtführung zur Rolle Ungarns in Konstanz, bei dem ganz speziell beleuchtet wird, welche Rolle Ungarn und seine Abgesandten in Konstanz gespielt haben.

Beim Ungarneinfall im Jahre 926

brachte man in den Klöstern der Bodensee-Region - namentlich in St. Gallen und auf der Insel Reichenau - nicht nur die kostbaren Bibliotheken in Sicherheit, sondern auch den Weinbestand. Wein war für die Klöster wichtig, nicht nur für liturgische Zwecke, sondern auch als Zahlungsmittel. Wein war damals  eines der wenigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die längere Zeit gelagert werden konnten. Und er wird im besten Fall umso wertvoller, je länger er gelagert wird.

Dass die Ungarn schon damals einem guten Tropfen sicher nicht abgeneigt waren, spiegelt sich bis heute in der Kulturgeschichte, wird doch die Weinregion Tokaj, aus der der berühmte Tokajer stammt, sogar in der ungarischen Nationalhymne erwähnt.

Zur Zeit des Konstanzer Konzils (1414-1418) herrschte König Sigismund. Er war nicht nur König der Deutschen, sondern auch der Ungarn, und über Sigismund berichtet der Konzilsteilnehmer und spätere Papst Pius II., er sei "dem Wein zugetan, nach Liebe brennend, tausendfach des Ehebruchs bezichtigt, zum Zorn neigend, aber großzügig im Vergeben".

Wir wissen nicht, welchen Wein der deutsch-ungarische König Sigismund damals getrunken hat, und wir offerieren Ihnen bei unserer Weinprobe auch keinen Tokajer Wein, doch Sie dürfen eine Auswahl an sehr guten Bodenseeweinen genießen, die auch ein König nicht verschmähen würde. Kombinieren Sie Ihre Stadtführung einfach mit einer launigen Weinprobe!

Der Wein hinein, die Vernunft hinaus.
Ungarisches Sprichwort

Unsere Stadt(ver)führungen - über 30 kurzweilige Themen

Belehnung von ungarischen Adligen auf dem Konstanzer Konzil Belehnung von ungarischen Adligen auf dem Konstanzer Konzil*


König Sigismund mit seiner ungarischen Leibgarde auf dem Konstanzer Konzil König Sigismund mit seiner ungarischen Leibgarde auf dem Konstanzer Konzil*


König Sigismund, deutsch-böhmisch-ungarischer König. Gemälde von Albrecht Dürer König Sigismund, deutsch-böhmisch-ungarischer König. Gemälde von Albrecht Dürer


* Bildquelle: Richental-Chronik, Konstanzer Ausgabe

Unsere Preise für die Stadtführung 'Die Ungarn in Konstanz' (in €):

Kleingruppen  bis   5 Personen

Mo-Do  80,00 / Fr-So  110,00

Gruppen mit    6 - 10 Personen

120,00

Gruppen mit  11 - 20 Personen

130,00

Gruppen mit  21 - 25 Personen

140,00

Gruppen mit  26 - 30 Personen

150,00

jede weitere Person

9,00

Schulklassen (bis 20 Personen) inkl. 2 Begleitpersonen
jede/r weitere Schüler /Schülerin

110,00
5,00 

Wappen ungarischer Konzilsteilnehmer* Wappen ungarischer Konzilsteilnehmer*

 

Königin Barbara von Cilli im Münster Königin Barbara von Cilli im Münster


Barbara von Cilli, Königin von Ungarn und Gattin König Sigismunds Barbara von Cilli, Königin von Ungarn und Gattin König Sigismunds

Bild: Bellifortis-Manuskript von Konrad Kyeser (um 1405)

Wappen des János Kanizsai, Erzbischof, Primas und Kanzler von Ungarn Wappen des János Kanizsai, Erzbischof, Primas und Kanzler von Ungarn

Quelle: Päpste, Pfaffen, Visionäre. Richentals Konzilswappen
und wer sich dahinter verbirgt. Hrsg.: Förderverein Niederburg Vital e.V.
 


 
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